PJ Wassermann live @ GRIN, Berner Oberland

Der Auftritt im GRIN, Berner Oberland, bei Meiringen, am letzten Samstag hat mir supergut gefallen. Es war eine Stubete bei Isa und Chrigu in ihrem wunderschönen alten Bauernhaus mit dem Flurnamen Grin. Sehr gemütlich, leckeres Essen von der gastfreundlichen Hausfrau und mitgebracht von den Gästen.

Asteriza hat ihre psychedelischen Visuals projiziert, ich habe meinen psyChill-Sound gespielt, und René Schläpfer hat zusätzliche Percussion beigesteuert, was mir sehr gefallen hat. Das Publikum war so begeistert, dass ich gleich auch noch mein psyTrance Eternal Bliss Liveset gespielt habe, damit auch noch getanzt werden konnte. Ein schöner Abend, der uns noch lange in Erinnerung bleiben wird…

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Kultursubventionen

In meiner ganzen künstlerischen Laufbahn, die nun gute 35 Jahre umfasst, habe ich noch nie irgendwelche Kultursubventionen erhalten. Als wir jung waren, haben wir es ein paar mal probiert und sind als Pop- und Rockmusiker jedesmal an der Frage gescheitert, in welcher Musikakademie wir denn studiert hätten. Als die Förderung von populärer Musik trendy wurde, gehörte ich offenbar schon zum alten Eisen, denn gefördert wurde nur der Nachwuchs.

Für mein neues psyChill-Album „PJ Wassermann – SpaceDroneSalad“ und die dazugehörigen Videos könnte ich gut einen Zuschuss an die Herstellungs- und Promotionkosten gebrauchen. Darum habe ich beim Regio-Soundcredit des Rockfördervereins Basel (rfv.ch) nochmals einen Anlauf gemacht und getreulich die enorm komplizierten Anmeldeprozeduren durchgespielt, was mit einem beträchtlichen Arbeitsaufwand verbunden war, insbesondere da die ganze Optik des RFV einseitig auf Musiker ausgerichtet ist, die für ein Album ein Studio, einen Toningenieur und einen Produzenten mieten. Elektronische Musiker produzieren selber, investieren aber dafür in Equipment, Knowhow und Arbeitszeit. Das scheint beim RFV noch nicht angekommen zu sein.

Jedenfalls wurde auch diesmal wieder mein Gesuch abgelehnt. Wahrscheinlich erschienen ein paar Newcomers wichtiger, die mit grösster Wahrscheinlichkeit in ein paar Jahren die Musik an den Nagel gehängt haben und hinter dem Bankschalter arbeiten, als ein so alter Sack, der zwar sein Können mit x internationalen Veröffentlichungen unter Beweis gestellt hat, aber heute halt auch darunter leidet, dass kaum mehr Musik gekauft wird und dadurch ein selbsttragendes Musik-Album sehr schwierig geworden ist.

Die Begründungen der Jury-Mitglieder habe ich noch nicht erhalten, aber ich plädiere jetzt schon dafür, dass der ganze Jury-Zirkus abgeschafft wird und stattdessen jedes CD-Album im Einzugsbereich des RFV mit zum Beispiel 1000 Franken unterstützt wird. Das ist gerecht und kalkulierbar, und es bleibt nicht der schale Nachgeschmack zurück, dass man halt mit den Jury-Mitgliedern hätte gut Freund sein müssen…

„I Am One (LSD Housewife)“ by PJ Wassermann – Official Music Video

This is the official music video for the track „I Am One (LSD Housewife)“ from my upcoming psyChill (psychedelic Chillout) album „SpaceDroneSalad“.

The live parts of the video were recorded at Tetra Ibiza (thanks to Lucia, Xabi, Ramesh and all the other artists there) with projections by Asteria (www.asteriza.com). The Butoh dancers are Aida Miro and Amanda Orloff. Camera by Albert Martos.

The documentary parts show an LSD experiment, conducted in the US in the 50ies with a housewife who had volunteered for the psychedelic experience.

The music has been composed, performed and produced by PJ Wassermann. We are available for live performances! More info on http://www.pjwassermann.com

Official poster for the re-release of Schaltkreis Wassermann „Psychotron“

Hier nun das offizielle Poster für den Re-Release von Schaltkreis Wassermann „Psychotron“ im Sameheads-Club, Berlin am 2.6.2012.
Here’s the official poster for the re-release of Schaltkreis Wassermann „Psychotron“ in Sameheads-Club, Berlin on June 2nd 2012.

Hier klicken für Facebook-Info.

Schaltkreis Sameheads Berlin, June 2nd 2012

Reh-Zension von Schaltkreis Wassermann / Psychotron

Schon sind es 30 Jahre her, seit Stella und ich unter dem Namen Schaltkreis Wassermann das Album Psychotron veröffentlicht haben. Und langsam kommt diese Platte wieder zurück ins öffentliche Bewusstsein: bei Private Records in Berlin ist eine Vinyl-Neuauflage in Vorbereitung, das italienische OPILEC-Label hat einen Remix veröffentlicht und jetzt habe ich gerade per Post die Nummer 71 der äusserst originellen Zeitschrift Das dosierte Leben erhalten, und darin steht eine Reh-Zension der CD Psychotron, die im Gegensatz zum Vinyl vier Bonus-Tracks enthält.

Schaltkreis Wassermann – Psychotron: Download at iTunes
 
 
CD „Psychotron“ von Schaltkreis Wassermann

„Komm in meine Zeitmaschine, wir fahren durch die Ewigkeit, willst Du lieber in die Zukunft, oder in die Vergangenheit?“ (Weltschmertz)

ln einem Atemzug mit Kraftwerk, Tomita, Klaus Schulze und Depeche Mode (so ein Melody Maker-Snippet im Booklet) und doch ganz anders, ganz eigenständig. Ein unbekannter Klassiker, den Stella und PJ Wassermann und Jean-Clone de Plastiq seinerzeit auf die Beine gestellt haben. „Schaltkreis Wassermann bringen den Boogie vom anderen Stern“, lesen wir ebenso vergnügt im Büchlein – und das Lied „Mutanten tanzen Rock’n’Roll“ beweist dies äußerst gelungen – dies ist so keck und kess wie Telex. POLYHARMONIE — so die Selbststilisierung allenthalben, denn Boogie, Trance, Analogtechno und viel Augenzwinkerei (Number Nine reloaded, Revolution vom Weißen Album neu erfunden) zeichnen den Klangkosmos der Schweizer aus, der mit „Spaced Out“ einen kongenialen Trip zum gleichnamigen Xynn-Track bietet — Raketenstarts in Zeitlupe, Dahinschweben und doch immer am Boden sein! ln den Liner Notes findet man selbstreferentiell-elektronikmusikästhetische Einlassungen, die durch das Hören durchaus bestätigt werden. Das Album erschien bereits 1982 als LP — hier fahren wir in Vergangenheit und Zukunft zugleich und vier Bonustracks gibt es dazu, von denen die über viertelstündige „Excursion“ entspannt in die gewollte Unendlichkeit führt. Die Repeattaste ist ein Komplementärgut zu dieser unvergleichlichen Platte.
Werbeslogan: „Electronic Boogie killed Electric Salsa!“
 
Schaltkreis Wassermann - Psychotron (CD-Cover)
 
Schaltkreis Wassermann – Psychotron: Download at iTunes

Klauen oder teilen – der Effekt ist derselbe

Wie alle Jahre fand letztes Wochenende die Schweizer Musikmesse m4music statt. Unter dem Titel Stagnation, Stimmungstief und Stirnrunzeln berichtete der Berner Bund über die desolate Stimmung am Musiktreff.

Offenbar gab es auch einen Workshop unter dem treffenden Titel „Everything is streaming but the money“, bei dem auch Denis Simonet, ein Vertreter der Schweizer Piratenpartei, zu Worte kam. Zum Parteiprogramm der Piraten gehört das edle Vorhaben, die Musiker der Rechte an ihrer selbst geschaffenen Arbeit zu berauben. Simonet wird wie folgt zitiert: „Wenn er im Internet gratis Musik herunterlade sei das kein Klauen, es sei ein Teilen, sagt der Oberpirat Denis Simonet und erntet einiges Stirnrunzeln.“

Das sind wir also wieder bei Orwells Sprachverdreherei angekommen: das Kriegsministerium wird Friedensministerium genannt. Und das unautorisierte Kopieren von Musik wird im schönen neuen Facebook-Speak als Teilen bezeichnet. Dieser intellektuellen Unredlichkeit wird kaum widersprochen, weil die wenigsten Menschen sich grundlegende Gedanken gemacht haben.

Klauen bedeutet im allgemeinen Diebstahl einer Sache – ein Fahrrad oder Geld wird geklaut. Damit wechselt der Gegenstand seinen Besitzer, der eigentliche Inhaber kann nicht mehr über sein Eigentum verfügen. Dass dieser Vorgang unethisch ist, das ist allgemeiner gesellschaftlicher Konsens. Schwieriger wird es beim Ideenklau. Wenn eine Idee gestohlen wird, dann verfügt der urspüngliche Kreative nach wie vor über seine Idee, doch ein Anderer behauptet, es sei seine. Wie der Fall Guttenberg zeigt, wo der Minister wegen massenhaften Plagiaten in seiner Doktorabeit zurücktreten musste, wird auch der Ideenklau als unethisch betrachtet.

Beim unautorisierten Musik-Download ist es nochmals anders: die Urheberschaft des Komponisten/Musikers wird nicht vertuscht, doch es wird eine digitale Kopie erstellt und verteilt. Der Musiker behält also seine ursprüngliche Musikdatei und auch die Verknüpfung mit seinem Namen, doch die Musik wird massenhaft kopiert und ohne Vergütung verteilt, sodass der Musiker kaum mehr eine Chance hat, mit seiner Arbeit Geld zu verdienen. Dieser Vorgang wird von breiten Bevölkerungskreisen nicht als unethisch betrachtet, auch nicht vom Schweizer Bundesrat, und die erbärmlichen „Piraten“ schlagen daraus politisches Kapital, indem sie den Menschen schönfärberisch das Klauen als Teilen darstellen und ihnen damit ein reines Gewissen verschaffen. Teilen ist ja so etwas schönes, das lernen wir schon im Kindergarten. Nur ist das Teilen eines gestohlenen Guts nicht dasselbe wie das Teilen eines selbstgebackenen Kuchens.

Vonnöten wäre eine massive Aufklärungskampagne. Solange die Musiker und die Medien dafür immer noch auf die Musikindustrie hoffen, solange wird sich nichts bewegen, denn die Musikkonzerne sind selber nichts anderes als Räuberbarone, die auf dem Rücken der Musiker stinkreich geworden sind, aber deren Geschäftsmodell nun unter dem Druck des Internets zerfällt. Dazu habe ich in einem früheren Blogbeitrag geschrieben.

Es gibt nun einen neuen Verein Musikschaffende Schweiz – mal sehen, ob die etwas bewegen können…

Schaltkreis-Remix auf Opilec-Compilation

Das italienische Label Opilec hat eine 2-disc Compilation namens “We are Opilec” veröffentlicht. Sie enthält den Schaltkreis Wassermann Remix “Gogo-Danger” von Gianluca Pandullo, der als Basis die beiden Original-Tracks “GoGoGo” and “Danger out of Space” vom Kult-Album PSYCHOTRON benützt. Weitere Remixes sind geplant.

Schaltkreis auf der Opilec-Compilation
Schaltkreis auf der Opilec-Compilation

Das schreibt Clone Records (NL) dazu:
Incredible cool compilation by I-Robots: We Are Opilec… A fascinating release which takes in tracks and remixes from Giorgio Moroder, Todd Terje, San Francisco‘ synth punk act The Units, Swiss electronic pioneers Schaltkreis Wassermann, Orlando Voorn, Nemesi and No More Klein & Mbo and of course I-Robots theself. A double cd project from Italy’s Opilec Music released to showcase fine artists with tracks ranging from krautrock, electro, house, techno and disco. A cool and rare insight into some of electronic music’s true innovators. CHECK!

Nochmals: Säuberungen bei Beatport

Vor ein paar Monaten habe ich zum Thema Säuberungen bei Beatport geschrieben. Es ging darum, dass der inzwischen zum Monopolisten aufgestiegene Digital-Download-Vertrieb Beatport für alle Arten von Tanzmusik seine Labels in gute und böse aufgeteilt und den bösen mitgeteilt hat, dass sie infolge eines Grossreinemachens nicht mehr erwünscht seien beim Branchengott Beatport. Und dies in rüdem Ton: “We make a cleanout from labels with no revenue, we checked the sales also from you guys and found labels that we want to inactivate if you can’t give me a reason to let it in.” Cleanout heisst Säuberung und da sind wir schon beim totalitären Vokabular.

Nun kam vor ein paar Tagen ein Kommentar rein (siehe unten), der so gut zum Beatport-Stil passt, dass man fast das Gefühl kriegen kann, er stamme aus derselben Küche in Berlin. Auch hier wieder dieselben faschistoiden Formulierungen: „schwarze Schafe“ sind Labels, die nicht genügend verkaufen, sie müssen „enttarnt“ werden und „ins Nirvana geschickt“. Das Bild der „schwarzen Schafe“ hat kürzlich die rechtsextreme Schweizer SVP benützt, um in Plakatkampagnen Ausländer zu diffamieren.

Der frühere Pink Floyd Manager Peter Jenner hat 2004 gesagt: I think we’re in a time of technology change, and a change in the business model. We have to go back to first steps. Someone has to write, record, and perform a song. On the other end we have to have someone who wants to listen to it, and wants to pay for it in some way or another. Everyone else in that process is in some way dispensable. The model of the industry was built to help take the music and get it to the public has become very cluttered with people who take a lot of that money.

Sinngemäss bedeutet das, dass Musik primär ein Geschäft ist zwischen dem Musiker und dem Publikum. Alle, die dazwischenstehen, sind eigentlich überflüssig, sicher aber austauschbar. Tatsächlich ist es aber schon lange so, dass die Geschäftsleute, die sich zwischen Musiker und Publikum gedrängt haben, nicht nur den grössten Teil der Einnahmen abkassieren, sondern dazu noch frech und arrogant zu den Musikern geworden sind, sich für die Herren der Musikwelt halten, anstatt demütig und respektvoll einzugestehen, dass sie sich glücklich schätzen dürfen, mit Musikern zusammenzuarbeiten und dabei noch etwas zu verdienen.

Die grösste Frechheit liegt darin, dass von solchen Leuten behauptet wird, geringe Verkäufe hätten mit schlechter Qualität der Musik zu tun, wo sie als Verkäufer doch ganz genau wissen, dass in den allermeisten Fällen alleine das Marketing über Verkäufe entscheidet.

Musiker sollten sich zusammenfinden, um genossenschaftlich selber die Vertriebswege zu schaffen und zu pflegen, über die sie ihre Musik dem Publikum zugänglich machen. Das einzige Modell in diese Richtung, das ich kenne, ist fontastix in der Schweiz, ein Vertriebs-Projekt für unabhängige Musiker, bei dem ich mich sehr freue, daran beteiligt zu sein. CDbaby ist auch ganz cool und sehr musikerfreundlich, doch dieses Projekt ist kapitalistisch aufgebaut, der geniale Gründer Derek Sivers hat sein erfolgreiches Baby verkauft, und nun ist es halt auch dem Markt ausgeliefert, was bedeutet, dass es eines Tages vielleicht ganz plötzlich zugemacht wird, weil die Rendite vielleicht nicht mehr stimmt oder weil es einem neuen Besitzer ideologisch nicht mehr in den Kram passt. So, wie damals mp3.com von der Industrie aufgekauft wurde, um es kaputtgehen zu lassen.

Und hier nun noch der Kommentar von JEP, der Beatport sooo toll findet:

1. Wenn ein Label im Jahr nur 96 Tracks verkauft (so kommts rüber) kann ich es nachvollziehen das man es kickt! Die Leute kaufen nämlich wenn der Sound gut ist und wenn keiner kauft ist die Qualität und die Idee schlecht, sowas kann man durchaus nachvollziehen. Wozu gibts Netlabels oder archive.org?! Inzwischen glaubt ja jeder Vollpfosten daran, dass er auf Beatport sein ach so tolles Label hosten kann aber mal garkein Plan davon hat & da war Beatport die letzten Jahre sehr kulant, es wurde mal Zeit das die Schwarzen Schafe enttrant werden und ins Nirvana geschickt wurden.

2. Kenn selbst kleine Labels die in einem Zeitraum von 5 Wochen diesen Umsatz gefahren haben obwohl die Qualität nicht so ist wie bei Papa Hawtin.
Wenn man ordentlich arbeitet wird man auch ned gekickt!

3. 90% aller anderen Shops haben eine schlechte Ausschüttung & eine noch schlechtere Contentpflege, so kann es oft passieren, dass nicht alle Releases geladen werden oder später oder noch schlimmer früher!!! So das dein Release bevor es bei BP on geht schon als torrent zu finden ist.
Es gibt auch Shops die geben unter 0.5cent pro Download auf soetwas kann man gerne verzichten…

Beatport ist und bleibt der vernünftigste Laden für Labels und Künstler! Die Ausschüttung ist gut und das Einstellen der Tracks sehr leicht. Lediglich an der Benutzeroberfläche sollte viel gearbeitet werden, die Vorhörsektion die Qualität etc…aber sonst kauft bei Beatport wenn Ihr dem Künstler was gutes tun wollt!!!

Neuer Live-Video von Schaltkreis Wassermann

Schaltkreis Wassermann ist eines unserer ältesten Projekte. Anfangs der 80er veröffentlichten wir neben einigen Singles das Album Psychotron, das weltweit grosse Beachtung fand und vor allem in der italienischen Cosmic/Afro-Szene mit dem DJ-Paten Beppe Loda begeistert aufgenommen wurde.

Nun haben Stella und ich Schaltkreis Wassermann wieder revitalisiert und ein neues Musik- und Video-Repertoire von einer Stunde auf die Beine gestellt, das wir Ende August 08 in Zürich zum ersten Mal präsentiert haben. Hier ein Video des Tracks Zeitkapsel.

Weitere Informationen auf der Website von Schaltkreis Wassermann.

Wir stehen gerne zur Verfügung, um deine Party, deinen Anlass oder dein Festival mit unserem elektronisch-futuristisch-psychedelischen LIVE-Act aufzupeppen!

Säuberungen bei Beatport

Beatport ist ein digitaler Musikvertrieb, der sich primär an DJs und die Clubszene wendet und sich von anderen Download-Portalen dadurch unterscheidet, dass die Tracks in voller CD-Qualität und zu einem entsprechend höheren Preis angeboten werden. In den letzten zwei Jahren hat sich Beatport als erster Starter in diesem Bereich eine quasi monopolistische Stellung erarbeitet.

Entsprechend zur Markstellung haben nun offenbar Arroganz und auch ein faschistoides Vokabular bei den Machern von Beatport Einzug gehalten: unter dem Titel „Cleanout“ (Reinemachen, Säuberung) verschickt der deutsch-amerikanische Vertrieb Mails in rüdem Ton an bei Beatport gelistete Labels, die zu wenig verkaufen: „We make a cleanout from labels with no revenue, we checked the sales also from you guys and found labels that we want to inactivate if you can’t give me a reason to let it in.“

Ein mir bekanntes betroffenes Label hatte nun nicht gar nichts verkauft, sondern 96 Tracks mit einem Brutto-Umsatz von USD 207.68. Davon wurden dem Label USD 116.97 gutgeschrieben, theoretisch versteht sich, denn eine Auszahlung hat nie stattgefunden. Abgesehen von der fehlenden Auszahlung würde Beatport also fast 45% der Brutto-Einnahmen einbehalten, deutlich mehr als Apple, das in seinen iTunes Musicstores immerhin 65% an Label und Künstler ausschüttet. Und pünktlich zahlt.

Höchste Zeit, dass Beatport ernsthafte Konkurrenz erhält.

Anmerkung Dezember 08: Die Auszahlung an das Label über USD 116.97 hat im November stattgefunden.