Piraten sind Handlanger Googles

Die sogenannten Piraten sind lediglich Handlanger Googles und anderer Konzerne, die ihre Geschäfte auf dem Buckel der ausgebeuteten Kreativen machen.

Hierzu ein interessanter Artikel des kanadischen Schriftstellers John Degen über Fünf ernsthaft stumpfsinnige Mythen zum Copyright, die von den Medien nicht mehr nachgeplappert werden sollten.

Siehe dazu auch meine Blogs YouTube ist die weltgrösste Piraten-Website und Google, sei nicht fies zu den Musikern!

Klauen oder teilen – der Effekt ist derselbe

Wie alle Jahre fand letztes Wochenende die Schweizer Musikmesse m4music statt. Unter dem Titel Stagnation, Stimmungstief und Stirnrunzeln berichtete der Berner Bund über die desolate Stimmung am Musiktreff.

Offenbar gab es auch einen Workshop unter dem treffenden Titel „Everything is streaming but the money“, bei dem auch Denis Simonet, ein Vertreter der Schweizer Piratenpartei, zu Worte kam. Zum Parteiprogramm der Piraten gehört das edle Vorhaben, die Musiker der Rechte an ihrer selbst geschaffenen Arbeit zu berauben. Simonet wird wie folgt zitiert: „Wenn er im Internet gratis Musik herunterlade sei das kein Klauen, es sei ein Teilen, sagt der Oberpirat Denis Simonet und erntet einiges Stirnrunzeln.“

Das sind wir also wieder bei Orwells Sprachverdreherei angekommen: das Kriegsministerium wird Friedensministerium genannt. Und das unautorisierte Kopieren von Musik wird im schönen neuen Facebook-Speak als Teilen bezeichnet. Dieser intellektuellen Unredlichkeit wird kaum widersprochen, weil die wenigsten Menschen sich grundlegende Gedanken gemacht haben.

Klauen bedeutet im allgemeinen Diebstahl einer Sache – ein Fahrrad oder Geld wird geklaut. Damit wechselt der Gegenstand seinen Besitzer, der eigentliche Inhaber kann nicht mehr über sein Eigentum verfügen. Dass dieser Vorgang unethisch ist, das ist allgemeiner gesellschaftlicher Konsens. Schwieriger wird es beim Ideenklau. Wenn eine Idee gestohlen wird, dann verfügt der urspüngliche Kreative nach wie vor über seine Idee, doch ein Anderer behauptet, es sei seine. Wie der Fall Guttenberg zeigt, wo der Minister wegen massenhaften Plagiaten in seiner Doktorabeit zurücktreten musste, wird auch der Ideenklau als unethisch betrachtet.

Beim unautorisierten Musik-Download ist es nochmals anders: die Urheberschaft des Komponisten/Musikers wird nicht vertuscht, doch es wird eine digitale Kopie erstellt und verteilt. Der Musiker behält also seine ursprüngliche Musikdatei und auch die Verknüpfung mit seinem Namen, doch die Musik wird massenhaft kopiert und ohne Vergütung verteilt, sodass der Musiker kaum mehr eine Chance hat, mit seiner Arbeit Geld zu verdienen. Dieser Vorgang wird von breiten Bevölkerungskreisen nicht als unethisch betrachtet, auch nicht vom Schweizer Bundesrat, und die erbärmlichen „Piraten“ schlagen daraus politisches Kapital, indem sie den Menschen schönfärberisch das Klauen als Teilen darstellen und ihnen damit ein reines Gewissen verschaffen. Teilen ist ja so etwas schönes, das lernen wir schon im Kindergarten. Nur ist das Teilen eines gestohlenen Guts nicht dasselbe wie das Teilen eines selbstgebackenen Kuchens.

Vonnöten wäre eine massive Aufklärungskampagne. Solange die Musiker und die Medien dafür immer noch auf die Musikindustrie hoffen, solange wird sich nichts bewegen, denn die Musikkonzerne sind selber nichts anderes als Räuberbarone, die auf dem Rücken der Musiker stinkreich geworden sind, aber deren Geschäftsmodell nun unter dem Druck des Internets zerfällt. Dazu habe ich in einem früheren Blogbeitrag geschrieben.

Es gibt nun einen neuen Verein Musikschaffende Schweiz – mal sehen, ob die etwas bewegen können…

Schweizer Allianz gegen Internet-Piraterie

Der Bundesrat hatte keinen Handlungsbedarf gesehen, gegen die weitverbreitete kriminelle Enteignung der Kulturschaffenden vorzugehen. Die Allianz gegen Internet-Piraterie fordert nun das Schweizer Parlament angesichts des Handlungsbedarfs auf, den Bericht des Bundesrates in Erfüllung des Postulats Savary zurückzuweisen und den Bundesrat zu beauftragen, konkrete Massnahmen vorzuschlagen.

Hier die Medienmitteilung der Allianz.

Höchste Zeit, dass etwas unternommen wird! Primär sollte die Schweizer Firma rapidshare.com verklagt werden. Google mal den Namen deines Lieblingskünstlers und schreibe rapidshare dazu – die Chance ist sehr gross, dass eine ganze Anzahl von Download-Links erscheint. Die Firma rapidshare beteurt ihre Unschuld, siehe Interview bei Baz-Online, dabei verdient sie primär am Diebstahl geistigen Eigentums.

Keine PopKomm dieses Jahr

Die PopKomm 2009 findet nicht statt, die Musikindustrie sei zu sehr gebeutelt von den illegalen Downloads.

Und einmal mehr wirft die Diskussion hohe Wellen. Die einen finden, es müsse sowieso alles gratis sein. Das finde ich auch, wenn ich im Supermarkt an der Kasse stehe, und es ist wieder mal ziemlich teuer – nur kann ich die Yoghurts nicht einfach mitlaufen lassen, ohne gelegentlich im Gefängnis zu landen. Die anderen plädieren für die Kultur-Flatrate, was vielleicht nicht das Dümmste ist. Es braucht dann einfach eine lückenlose Erfassung aller Downloads und eine gerechte Verteilung gemäss Anzahl Downloads.

Das Grundproblem an dieser Diskussion ist allerdings immer wieder, dass stets nur von der Musikindustrie die Rede ist und ganz selten nur vom Künstler. Die Industrie hat sich historisch zwischen Künstler und Publikum geschoben und kräftig, zu kräftig abgesahnt. Sicher gibt es im Business viele sehr gute Leute mit einer Leidenschaft für Musik, aber unter dem Strich hat sich die Industrie ein zu grosses Stück vom Kuchen abgeschnitten und sich bei Künstlern und Publikum sehr unbeliebt gemacht. Darum weint ihr kaum einer eine Träne nach, wenn sie auf dem Müllhaufen der Geschichte landet.

Aber, liebe Internetpiraten, was ist mit den Musikern, denen ihr das Brot wegnehmt?

Nochmals: Säuberungen bei Beatport

Vor ein paar Monaten habe ich zum Thema Säuberungen bei Beatport geschrieben. Es ging darum, dass der inzwischen zum Monopolisten aufgestiegene Digital-Download-Vertrieb Beatport für alle Arten von Tanzmusik seine Labels in gute und böse aufgeteilt und den bösen mitgeteilt hat, dass sie infolge eines Grossreinemachens nicht mehr erwünscht seien beim Branchengott Beatport. Und dies in rüdem Ton: “We make a cleanout from labels with no revenue, we checked the sales also from you guys and found labels that we want to inactivate if you can’t give me a reason to let it in.” Cleanout heisst Säuberung und da sind wir schon beim totalitären Vokabular.

Nun kam vor ein paar Tagen ein Kommentar rein (siehe unten), der so gut zum Beatport-Stil passt, dass man fast das Gefühl kriegen kann, er stamme aus derselben Küche in Berlin. Auch hier wieder dieselben faschistoiden Formulierungen: „schwarze Schafe“ sind Labels, die nicht genügend verkaufen, sie müssen „enttarnt“ werden und „ins Nirvana geschickt“. Das Bild der „schwarzen Schafe“ hat kürzlich die rechtsextreme Schweizer SVP benützt, um in Plakatkampagnen Ausländer zu diffamieren.

Der frühere Pink Floyd Manager Peter Jenner hat 2004 gesagt: I think we’re in a time of technology change, and a change in the business model. We have to go back to first steps. Someone has to write, record, and perform a song. On the other end we have to have someone who wants to listen to it, and wants to pay for it in some way or another. Everyone else in that process is in some way dispensable. The model of the industry was built to help take the music and get it to the public has become very cluttered with people who take a lot of that money.

Sinngemäss bedeutet das, dass Musik primär ein Geschäft ist zwischen dem Musiker und dem Publikum. Alle, die dazwischenstehen, sind eigentlich überflüssig, sicher aber austauschbar. Tatsächlich ist es aber schon lange so, dass die Geschäftsleute, die sich zwischen Musiker und Publikum gedrängt haben, nicht nur den grössten Teil der Einnahmen abkassieren, sondern dazu noch frech und arrogant zu den Musikern geworden sind, sich für die Herren der Musikwelt halten, anstatt demütig und respektvoll einzugestehen, dass sie sich glücklich schätzen dürfen, mit Musikern zusammenzuarbeiten und dabei noch etwas zu verdienen.

Die grösste Frechheit liegt darin, dass von solchen Leuten behauptet wird, geringe Verkäufe hätten mit schlechter Qualität der Musik zu tun, wo sie als Verkäufer doch ganz genau wissen, dass in den allermeisten Fällen alleine das Marketing über Verkäufe entscheidet.

Musiker sollten sich zusammenfinden, um genossenschaftlich selber die Vertriebswege zu schaffen und zu pflegen, über die sie ihre Musik dem Publikum zugänglich machen. Das einzige Modell in diese Richtung, das ich kenne, ist fontastix in der Schweiz, ein Vertriebs-Projekt für unabhängige Musiker, bei dem ich mich sehr freue, daran beteiligt zu sein. CDbaby ist auch ganz cool und sehr musikerfreundlich, doch dieses Projekt ist kapitalistisch aufgebaut, der geniale Gründer Derek Sivers hat sein erfolgreiches Baby verkauft, und nun ist es halt auch dem Markt ausgeliefert, was bedeutet, dass es eines Tages vielleicht ganz plötzlich zugemacht wird, weil die Rendite vielleicht nicht mehr stimmt oder weil es einem neuen Besitzer ideologisch nicht mehr in den Kram passt. So, wie damals mp3.com von der Industrie aufgekauft wurde, um es kaputtgehen zu lassen.

Und hier nun noch der Kommentar von JEP, der Beatport sooo toll findet:

1. Wenn ein Label im Jahr nur 96 Tracks verkauft (so kommts rüber) kann ich es nachvollziehen das man es kickt! Die Leute kaufen nämlich wenn der Sound gut ist und wenn keiner kauft ist die Qualität und die Idee schlecht, sowas kann man durchaus nachvollziehen. Wozu gibts Netlabels oder archive.org?! Inzwischen glaubt ja jeder Vollpfosten daran, dass er auf Beatport sein ach so tolles Label hosten kann aber mal garkein Plan davon hat & da war Beatport die letzten Jahre sehr kulant, es wurde mal Zeit das die Schwarzen Schafe enttrant werden und ins Nirvana geschickt wurden.

2. Kenn selbst kleine Labels die in einem Zeitraum von 5 Wochen diesen Umsatz gefahren haben obwohl die Qualität nicht so ist wie bei Papa Hawtin.
Wenn man ordentlich arbeitet wird man auch ned gekickt!

3. 90% aller anderen Shops haben eine schlechte Ausschüttung & eine noch schlechtere Contentpflege, so kann es oft passieren, dass nicht alle Releases geladen werden oder später oder noch schlimmer früher!!! So das dein Release bevor es bei BP on geht schon als torrent zu finden ist.
Es gibt auch Shops die geben unter 0.5cent pro Download auf soetwas kann man gerne verzichten…

Beatport ist und bleibt der vernünftigste Laden für Labels und Künstler! Die Ausschüttung ist gut und das Einstellen der Tracks sehr leicht. Lediglich an der Benutzeroberfläche sollte viel gearbeitet werden, die Vorhörsektion die Qualität etc…aber sonst kauft bei Beatport wenn Ihr dem Künstler was gutes tun wollt!!!

Leerträger-Abgabe auf iPods und andere Musicplayer

Die sogenannte Leerträger-Abgabe beschäftigt die Gemüter in der Schweiz: Konsumenten fühlen sich abgezockt, weil sie glauben, doppelt bezahlen zu müssen, und sie fühlen sich bestätigt von der Schweizerischen Konsumentenstiftung (SKS), die zusammen mit den Hardware-Importeuren (SWICO) und anderen Verbänden Verwaltungsgerichtsbeschwerde beim Bundesgericht erhoben haben.

Aber worum geht es denn eigentlich? Ein Komponist schafft ein Werk und dank dem Urheberrecht kann er als einziger darüber entscheiden, wer dieses Werk nutzen oder kopieren darf. Dagegen hat wohl niemand etwas einzuwenden. Aus praktischen Gründen übertragen die meisten Schweizer Komponisten die Rechte an ihren Werken an die SUISA, die sie treuhänderisch wahrnimmt. Wesentlich zu wissen ist, dass ein Käufer einer CD mit geschützten Werken grundsätzlich nur gerade das Recht erworben hat, diese CD anzuhören – er besitzt a priori kein Recht, davon Kopien zu ziehen, denn das Copyright liegt beim Urheber.

Mit der Einführung von Spulentonband- und Cassetten-Geräten begannen viele Musikliebhaber ihre Musik zu kopieren, was ursprünglich im strengen Sinne des Gesetzes illegal war. Die SUISA hat aber schon früh erkannt, das man die Musiknutzer nicht davon abhalten sollte. Sie hat deshalb die Leercassetten-Abgabe vorgeschlagen und eingeführt. Im Gegenzug haben Schweizer Musikkonsumenten das Recht, Privatkopien zu erstellen – dies im Gegensatz zu anderen Ländern, wo es keine solchen Regelungen gibt.

Analog zur Leercassetten-Abgabe hat die SUISA nun eine Leerträger-Abgabe vorgeschlagen. Auch hier soll eine Abgabe auf iPods und andere Player erhoben werden, und der Konsument erhält dafür das Recht, privat beliebige Kopien zu ziehen von Musik, die als CD oder als Download gekauft hat. Mir scheint das eine sehr vernünftige Regelung zu sein. Ueber die Höhe der Abgabe lässt sich streiten, aber die grundsätzliche Opposition der Hardware-Importeure ist rein vom Eigennutz bestimmt. Dass die Stiftung für Konsumentenschutz gegen die Leerträger-Abgabe opponiert, kann ich nur auf ungenügendes Verständnis der Materie zurückführen.

In Internetforen, vor allem in den USA, wird häufig argumentiert, Musik müsse gratis sein, da die Distributionskosten beim Download gegen null tendieren. Abgesehen davon, dass das technisch schon nicht ganz stimmt, werden die Rechte der Urheber und Interpreten einfach übergangen. Dies stellt einen Angriff auf jegliche Rechtsordnung dar und ist ein frecher Enteigungsversuch an kreativ tätigen Menschen. Wer den Rechtsanspruch von Komponisten und Musikern grundsätzlich bejaht und wer gerne und ohne schlechtes Gewissen Kopien ziehen will von gekaufter Musik, der muss der Leerträger-Abgabe zustimmen. Das Bundesgericht hat das im Juni 2007 getan und damit der SUISA Recht gegeben.

Dieser Text wurde für den MUS-Falter geschrieben, die Zeitschrift der Mac Users Switzerland.

Ist Gratis-Musik unausweichlich?

Einmal mehr propagiert ein bekannter Web-Autor die Gratis-Musik: unter dem Titel „The Inevitable March of Recorded Music Towards Free“ schreibt diesmal TechCrunch-Gründer Michael Arrington. Sein Haupt-Argument: die Replikations- und Distributionskosten von Musik auf dem Web tendieren gegen Null, und somit müsse gemäss Grundgesetzen der Oekonomie die aufgezeichnete Musik gratis sein.

Wie die meisten seiner Mitstreiter lässt Arrington völlig ausser Acht, dass die Herstellung eines Musikmasters mit Arbeit und Kosten verbunden ist, auch wenn die Preise für Aufnahme-Equipment extrem gefallen sind. Ironischerweise befindet er sich damit in der Gesellschaft des OldSchool-Musicbusiness, das auch gerne davon ausgeht, dass eine Master-Aufnahme keinen betriebswirtschaftlichen Wert darstellt.

Arrington geht auch davon aus, dass alle Musiker automatisch Live-Musiker sein müssten, und ihr Einkommen mit Auftritten bestreiten könnten. Gerade im Bereich der elektronische Musik ist meist das Gegenteil der Fall: die Musiker arbeiten primär im Studio.

Angesichts der nach wie vor massiven P2P-Downloads (gib mal deinen Lieblingstrack bei Skreemr ein) und dem Versagen bzw. der Nicht-Akeptanz der DRM-Systeme, ist allerdings immer mehr anzunehmen, dass eine Flat Fee der einzige Ausweg aus dem Musik-Dilemma sein wird. Also sozusagen ein Musik-Abonnement, das der Nutzer monatlich bezahlt und das ihm freien Zugang zum gesamten Musik-Katalog bietet.

Als Kommentar habe ich bei Michael Arrington’s Blog geschrieben:
Michael is right as far as the big labels are concerned. He’s wrong about the artists because he’s unclear about the word „production“ in music. On the one hand production means replication and that’s where he’s right. On the other hand it means the creation of a master tape or, today, a master file and that’s where he’s wrong.

A lot of work and money goes into the production of a master file – composers and lyricists work on it, performing musicians and engineers, too, and someone has to finance it. These people are the original owners of this piece of recorded music. It’s not just about fairness but it touches the most basic fundamentals of our economy and our ethics if these master owners are dispossessed.

In the past there have been many cases where the big labels have dispossessed the artists. Let’s not repeat the same wrongfulness by expecting recorded music to be free. Free music is theft unless it’s consciously been given away by the master owners.

Schaltkreis Wassermann wieder mal als Bootleg

Bei Piccadilly Records in London gefunden: unser 1981er Track „LUX“, den wir damals unter Schaltkreis Wassermann als Soundtrack zu einem Experimentalfilm produziert hatten. Erstmals erschienen auf dem psychdelischen Album Psychotron, frühe synthetische Computermusik, heavy spaced-out, mit Synth-Pop-Tracks dazwischen.

Und nun als Vinyl-Bootleg. Da verdienen wir zwar kein Geld, wie immer bei Schaltkreis, aber es ist ein nettes Kompliment nach 26 Jahren.

Der Text von Piccadilly Records
Schaltkreis Wassermann / Peter Jacques Band : Lux / Fly With The Wind
Supersound
Schaltkreis Wassermann – Lux
Peter Jacques Band – Fly With The Wind
Schaltkreis Wassermann – Lux (33rpm)
Supersound #19. A quarter of a century ago Schaltkreis Wassermann’s „Psychotron“ album was the precursor to Delia Gonzalez & Gavin Russom’s „Days Of Mars“. It yielded the complex synthesizer opera „Lux“, which can be played at 45 or 33 depending on how monged you are. 1978’s „Fly With The Wind“ by Peter Jacques Band comes from disco producer Jacques Fred Petrus of Change fame.
12″ – UND019 – £6.99
Each pressing limited to 350.

Schaltkreis Wassermann - Psychotron

Auf der Schaltkreis-Website gibt’s übrigens ein gratis mp3 zum Downloaden.

Danke an Alex Gloor für den Hinweis…

Stella Wassermann’s neue CD „L‘ Ame de la Lune“

Lange hat’s gedauert, doch endlich ist es erschienen: Stella Wassermann’s neues Album „L‘ Ame de la Lune“. Der Stil liegt irgendwo zwischen Ibiza-Chillout, Ambient und New Age, und die Musik ist sehr entspannend.

Stella “L’ Ame de la Lune”

Auf Stella’s Website www.stellaworld.ch kannst du in die Musik reinhören, und dort gibt’s zurzeit auch den vollständigen Song „Will to Happiness“ gratis zum Downloaden als mp3 und zwar ohne DRM!

Wenn dir der Song gefällt, dann schicke doch bitte deine Freunde und Bekannten auf Stella’s Website. Wir sind unabhängige Künstler ohne Unterstützung der Musikindustrie und deshalb darauf angewiesen, dass unsere Fans uns helfen!

Wir arbeiten nach dem Prinzip von „Music 2.0“, das heisst, dass wir uns von der „alten“ Musikindustrie fernhalten, die Musiker und Konsumenten gleichermassen als Milchkühe betrachtet, die es möglichst profitabel auszunehmen gilt. Dank dem Internet können Künstler wie wir heute direkt mit den Musikliebhabern in Kontakt treten. Das ist grundsätzlich eine tolle Sache, aber sie funktioniert nur, wenn Fans und Musikliebhaber mithelfen. Also bitte schreib auf Foren oder wo auch immer über Stella’s neue CD, wenn sie dir gefällt.

Bei cdbaby.com kriegst du zurzeit 40% Rabatt, wenn du zwei oder mehr Exemplare von „L’Ame de la Lune“ kaufst. Vielleicht suchst du nach einem Geburtstagsgeschenk oder willst sonst jemandem eine Freude machen?

Das Album liegt auch bei iTunes zum Download bereit. Auch hier wäre es toll, wenn du eine Rezension schreiben könntest.

In Deutschland ist es erhältlich bei migusto.de und in der Schweiz bei phontastic.ch.

Music 2.0

Web 2.0 ist inzwischen ein etablierter Begriff, der das neue Mitmach-Internet umschreibt: Youtube, Blogs, Myspace – jeder Konsument ist nun auch Autor oder ein „Prosumer“ (Producer/Consumer).

Der Begriff Music 2.0 wurde von Gerd Leonhard geprägt, einem meiner Lieblings-Autoren auf dem Gebiet von Internet, Musik und Technologie. Gerd ist Autor von „The Future of Music“, einer Muss-Lektüre für jeden im Musikgeschäft tätigen Menschen. Auf seinem Blog hat er nun einen sehr lesenswerten Open Letter to the Independent Music Industry zur Verfügung gestellt, eine Zusammenfassung seiner Rede an die Independent Music Companies, die sich Ende Juni in London bei der Messe „London Calling“ trafen.

Gerds Kernthese: It’s not the copy of the recording that makes all the $$$, it’s the use. Es geht also nicht mehr darum, Kopien von CDs zu verkaufen, sondern die Musiker und die Labels müssen den Zugang zur Musik so leicht wie möglich machen, um dann an der Nutzung der Musik in Filmen, Videos, Werbung etc. und mit dem Verkauf von Add-Ons wie Merchandising Geld zu verdienen. Während die Umsätze der Major Companies stetig sinken, steigen gleichzeitig die Einnahmen der Urheberrechtsgesellschaften.

Gerd sieht eine gute Chance, dass die unabhängigen kleinen und grösseren Labels bald die vier Grossen des Musikgeschäfts (EMI, Sony, BMG, Universal) überholen können. Rosige Zeiten für unabhängige Künstler, die bisher unter dem Monopol der Majors gelitten haben!

Hier noch ein paar Ausschnitte aus Gerds Rede:

The losers built digital music stores, and the winners built vibrant communities based on music. The losers built walled gardens while the winners built public squares. The losers were busy guarding their intellectual property while the winners were busy getting everyone’s attention. 

10s of 1000s of new TV, online video, and gaming channels will be born in the next 2-3 years – and all of them will need music to go with the visuals. Millions of songs will be synched to video – this market will positively explode. It may well be that those B2B licensing revenues end up being more than 50% of your future income.

BMI’s revenues have grown from $630 Million in 2003 to $779 Million in 2006 – not bad considering the overall demise of the recorded music market, at the same time!  So read my mouse: It’s not the copy of the recording that makes all the $$$, it’s the use. In fact, the use of your music is the next big format you have been looking for.

Attention translates into money, and this is why the first objective is to get attention, and only then to get money. The biggest problem for most artists (and their labels) is obscurity not piracy!

The real-life connection to the artist, the experience that is happening around the music, the added values such as videos, films, games, chats, books, concerts and merchandising, the context (!!!) – all of that must not be free. You must stop the obsession with trying to make money merely from selling copies