Steve Jobs‘ Grabrede

Ueber das enorme Medien-Echo nach Steve Jobs‘ Tod war ich sehr erstaunt gewesen, hatte er als einer der gewaltigsten technologischen Erneuerer der letzten 50 Jahre zu Lebzeiten doch wenig Beachtung gefunden. Selber war ich immer fasziniert gewesen von diesem Kind der 60er-Jahre, das Zeit seines Lebens von Bob Dylan und den Beatles inspiriert war, und das LSD als eine der wichtigsten Erfahrungen in seinem Leben bezeichnet hatte.

Dieser Mann hatte die Computer designt, denen ich einen Grossteil meiner beruflichen Laufbahn zu verdanken hatte, als Komponist und Produzent von elektronischer Musik sowie auch als Entwickler von Filemaker-Datenbanken. Ich las mehrere Bücher über ihn, um seine radikal ästhetische Philosophie besser zu verstehen und um von ihm zu lernen für mein eigenes Leben. Ich freue mich darauf, seine autorisierte Biographie von Walter Isaacson zu lesen.

Steve Jobs hatte sein Privatleben systematisch von den Medien abgeschirmt. Die Grabrede seiner Schwester Mona Simpson gibt überraschende Einblicke in das Denken und Fühlen dieses spirituellen und überaus kreativen Genies. Sehr zu empfehlen!

Auf der Apple-Website können hier Kondolenz-Mitteilungen abgelegt werden.

Steve Jobs
Steve Jobs

Steve Jobs: Follow your heart and intuition

“Your time is limited, so don’t waste it living someone else’s life. Don’t be trapped by dogma, which is living with the results of other people’s thinking. Don’t let the noise of others’ opinions drown out your own inner voice. And most important, have the courage to follow your heart and intuition. They somehow already know what you truly want to become. Everything else is secondary.”
Steve Jobs, 2005

Danke an Apple für Time Machine

Gestern ist mir mein MacBookPro aus der Tasche gefallen und von etwa einem Meter Höhe auf den Boden geknallt. Das Gehäuse wies zwei Dellen auf, aber das System und der Monitor schienen noch zu funktionieren, die Festplatte hingegen war offensichtlich futsch.

Ich ging sofort zum Händler und liess mir eine neue 500GB-Platte einbauen. Nach dem Aufspielen von OSX habe ich die Option angeklickt, vom „Time Machine“*-Backup alle Daten einzuspielen. Das dauerte etwa vier Stunden für fast 250GB und danach konnte ich einfach weiterarbeiten – was für eine Erleichterung!

Bisher hat nur ein Programm gezickt: Dreamweaver verlangte eine Neu-Installation. Das Apple „Mail“-Programm holte mir gleich alle fehlenden Mails vom Server. Da ich nicht täglich ein Backup erstellt hatte, fehlen mir ein paar Dokumente, was aber zu verschmerzen ist. Ich hole mir nun gleich eine grössere Backup-HD und verspreche feierlich, ab sofort täglich ein Backup zu erstellen, was ja nicht mehr Arbeit bedeutet, als die Platte kurz einzustöpseln…

*„Time Machine“ ist eine in Mac OSX enthaltene Funktion, die es dem Benutzer auf sehr einfache Weise ermöglicht, regelmässige Backups durchzuführen – Festplatte einstöpseln reicht aus.

Leopard: Apple greift nach den Sternen

Apple greift nach den Sternen mit dem neuen Betriebssystem OS X 10.5 „Leopard“: futuristischer Look und fortgeschrittenste Software-Technologie machen Leopard zum Must-Have für Technophile.

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Schon die Verpackung macht Lust: die DVD-Box ist edler ausgestattet als manche Musik-CD-Deluxe-Box, mit 3D-Space-Effekt und Glanzlichtern. Und dieser Eindruck zieht sich durch die ganze Software – tolle Bildschirm-Hintergründe, dreidimensional, schnelle und flüssige Animationen, konsequentes Design. Das User-Feedback von iTunes sei auch bei Leopard mit eingeflossen, und das ist total spürbar: alles ist noch intuitiver und freundlicher geworden. Und offensichtlich wurde auch der Code optimiert, denn die Performance-Steigerung ist deutlich spürbar.

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Ein paar erste Eindrücke:
• Stacks
Was sonst so an Dokumenten auf dem Schreibtisch herumliegt, ist nun in Stapeln auf dem Dock abgelegt. Wenn man draufklickt, gehen die Dokumente als Fächer auf oder als schwebendes Fenster mit Icons von Programmen und Frontseiten der Dokumente.

• Coverflow und Quicklook
Die Inhalte eines Ordners werden bildlich dargestellt, einmal mehr in 3D. Mit den Pfeiltasten wechselt man, um jeweils ein neues Dokument in den Vordergrund zu schieben. Durch Drücken der Space-Taste werden Videos abgespielt und Dokumente zur Ansicht geöffnet.

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• Spaces
Bis zu 16 verschiedene Desktops können definiert werden, um besser Ordnung zu halten, wenn viele Applikationen offen sind. Genial.

• Mail
Das Apple-eigene Mailprogramm beinhaltet jetzt Templates für html-Mails. Photos können von iPhoto oder aus einem Ordner direkt in die Mail-Platzhalter gezogen werden. Beeindruckend, was da unter der Haube abläuft. Neu gibt es eine Abteilung für Notizen und todo-Listen. Adressen aus Mail-Signaturen können ins Adressbook gezogen werden.

• Time Machine
Das ist mein Favorit im Startrek-Look. Backups werden automatisch erstellt. Eine Suche nach einem versehentlich gelöschten Dokument fördert in der Time Machine die letzte gespeicherte Version hervor, und das mit einer Science-Fiction-Animation. Es ist aber auch möglich, alle Instanzen eines möglicherweise belastenden Dokuments definitiv zu löschen. Die Speicherung erfolgt inkremental, nur Aenderungen werden gespeichert, um die Harddisk nicht zu sehr zu belasten.

• iChat
Da kann man sich nun selber mit Video-FX selber verfremden, auch beliebige Backgrounds und Videos sind möglich. Viel wichtiger: Dokumente können im Video-Chat oder der Video-Konferenz gezeigt werden, zB Keynote-Präsentationen, Fotos, Videos, Excel-Sheets, sogar gemeinsames Fern-Editing ist möglich. Und noch ein Schritt weiter: Der eigene Bildschirm kann den Chat-Partnern gezeigt werden, und sie können selber darauf herumklicken.

300 neue Features sind in Leopard enthalten. Es gibt nur eine einzige Version, nicht mehrere wie bei Vista. Die Einzelversion kostet CHF 189.–, das Family Pack mit 5 Lizenzen CHF 279.–. Einsetzbar ist Leopard ab einem G4 mit 867 MHz.

Gut gemacht, Apple.

Nachtrag 31.10.2007
Apple hat gemeldet, dass in den ersten drei Verkaufstagen mehr als zwei Millionen Leoparde verkauft worden sind.

Anmerkung: diesen Text habe ich für den “MUS-Falter” der Macintosh Users Switzerland geschrieben.

Apple stellt Logic Studio vor

Ewig hat das Warten gedauert. Wenn auch bereits LogicPro 7 ein wunderbares und vollständiges Studio im Rechner darstellte, so hat man sich doch diese und jene Verbesserung gewünscht. Nun hat Apple heute Logic Studio vorgestellt. Darin ist nicht nur LogicPro 8 enthalten, sondern auch die neue Anwendung Mainstage für Live-Gigs! Ich bin total gespannt und werde aus der Praxis berichten, sobald ich das Teil in den Fingern halte.

Bemerkenswert: Apple verzichtet ab sofort auf den Dongle! Der Preis ist ja ohnehin schon praktisch geschenkt, bei den unglaublichen Features, die Logic Studio mit sich bringt. Falls nun nicht ein Aktivierungs-Schema übers Web zur Anwendung kommt, wird sich Logic Studio raubkopieren lassen. Das kann nur so interpretiert werden, dass uns Apple primär die Rechner verkaufen will, und nicht die Software.

www.apple.com/logicstudio

Hier der Pressetext von Apple Schweiz:
Für gerade einmal CHF 699.- erhalten Musiker mit dieser umfangreichen Suite professioneller Werkzeuge alles, was man braucht, um im Studio oder auf der Bühne zu komponieren, zu produzieren und zu performen. Logic Studio enthält Logic Pro 8, ein bedeutendes Upgrade, das ein intuitives neues Interface mit Logics renommierter Klangqualität und festem Timing kombiniert. Mit MainStage bietet Logic Studio eine innovative neue Anwendung für Live Auftritte, die den Mac in ein leistungsstarkes Live-Rig verwandelt. Logic Studio beinhaltet zudem Apples professionelle Audio Post-Production-Software Soundtrack Pro 2. Desweiteren umfasst die Suite Studio Instruments, bestehend aus 40 hochqualitativen Instrumenten; Studio Effects, mit 80 professionellen Effekt-Plug-Ins; eine gewaltige Bibliothek mit Studiosounds und eine umfangreiche Zusammenstellung von Produktionsprogrammen.

„Vom intuitiv zu bedienenden und Spass machenden GarageBand bis hin zu dem komplett neuen Logic Studio – es gab nie einen besseren Zeitpunkt um als Musiker mit dem Mac zu arbeiten“, sagt Rob Schoeben, Vice President Applications Product Marketing von Apple. „Für weniger als 500 Euro verwandelt Logic Studio den Mac in das leistungsstärkste Musikinstrument der Welt.“

Den Kern von Logic Studio bildet Logic Pro 8, jetzt mit einem intuitiven Ein-Fenster-Interface für sofortigen Zugriff auf die leistungsstarken Musikkrea- tions- und Produktionsfunktionen, darunter „snap-to-transient“ Auswahl sowie samplegenaues Editieren direkt im Arrangierfenster. Neue Audio- produktionswerkzeuge wie zum Beispiel „Quick Swipe Comping“ und die dynamische Erstellung von Kanalzügen beschleunigen das Erledigen alltäglicher Aufgaben. Logic Pro 8 bietet zudem die Möglichkeit zur durchgehenden Surround-Produktion, durch innovative Surround Panning-Regler, Mehrkanal-Spuren und -Busse und die Unterstützung realer Surround-Software-Instrumente und -Effekte.

MainStage verwandelt den Mac in ein leistungsfähiges Rig. Egal ob man damit Musik zu Hause macht, es in einer Probensituation verwendet, oder vor Publikum spielt: MainStage erzeugt einen verlässlichen, konsistenten Klang. Bildschirmbedienelemente koppeln die Software-Plug-Ins mit den Hardware-Drehreglern, -Fadern und -Knöpfen, so dass Musiker einen Liveauftritt auch weiterhin mit ihrer gewohnten Lieblingsausrüstung bestreiten können. Eine leicht lesbare, interaktive Anzeige, die speziell dafür entworfen wurde auch über grössere Distanzen bei schummerigen Licht erkennbar zu sein, zeigt exakt die Informationen an, die man auf der Bühne benötigt. Professionelle Vorlagen erleichtern das Set-Up, wodurch die Musiker mehr Zeit erhalten ihren eigenen, einzigartigen Sound zu erkunden und zu kreieren.

Soundtrack Pro 2 ist die perfekte Software für die musikalische Untermalung bewegter Bilder mit professionellen Bearbeitungswerkzeugen und nahtloser Film- und Videointegration. Es erleichtert alle Aspekte des Audio Post-Produktions-Prozesses. Musiker können ihre Filmmusik in Logic Pro 8 komponieren und anschliessend Soundtrack Pro 2 verwenden, um die Dialoge zu bearbeiten, Soundeffekte zu entwerfen und den Mix in filmischem Klang zu vervollständigen.

Mit 40 Instrumenten-Plug-Ins versetzt Studio Instruments Musiker in die Lage auf nahezu alle nur vorstellbaren Klänge zurückzugreifen und mit diesen Sounds zu spielen. Es beinhaltet weiterentwickelte Versionen des Ultrabeat-, Sculpture- und ES2-Synthesizers und des Samplers EXS24. Studio Effects enthält ein neues Delay-Designer-Plug-In, das weitestgehende Kontrolle über individuelle Delay-Taps bietet. Das Space Designer-Plug-In bietet jetzt die True Surround-Weiterentwicklung für die Multikanalaudioverarbeitung. Logic Studio gibt Musikern eine gewaltige Bibliothek mit Studiosounds bestehend aus den Inhalten der fünf Jam Pack-Sammlungen und der Soundlibrary von Final Cut Studio 2 an die Hand. Insgesamt 18.000 Apple Loops, 1.300 EXS Instrumente und 5.000 Soundeffekte der verschiedensten Genres und Stilrichtungen stehen somit dem Logic Studio Nutzer zur Verfügung. Die Produktionsprogramme bestehen aus WaveBurner für das Mastering von CDs, Compressor 3 für das Kodieren im Surround-Format, einer speziellen Apple Loops-Applikation sowie einem neuen Impuls Resonanz-Programm zum Erfassen der Akustik einer realen Auftrittsumgebung.

Preise und Verfügbarkeit
Logic Studio ist ab sofort zu dem empfohlenen Verkaufspreis von CHF 699.- inkl. Mwst. über den Apple Store (www.applestore.ch), die Apple Retail Stores und den Apple Fachhandel erhältlich. Registrierte Nutzer von Logic Pro 7 erhalten ein Upgrade auf Logic Studio für CHF 279.- inkl. Mwst. Kunden, die Logic Pro 7 an oder nach dem 1. August 2007 erstanden haben, sind zu einem kostenfreien Upgrade auf Logic Studio berechtigt (gegen eine geringe Liefer- und Bearbeitungsgebühr). Die vollständigen Systemvoraussetzungen, sowie ausführlichere Informationen zu Logic Studio, darunter eine Liste zertifizierter, kompatibler Hard- und Software findet man unter http://www.apple.com/chde/logicstudio

www.apple.com/logicstudio

Anmerkung: diesen Text habe ich für den “MUS-Falter” der Macintosh Users Switzerland geschrieben.

Fast & Easy: iLife 08 und iWork 08

Jeder hat immer mehr Gadgets wie digitale Kameras und Videorecorder und jeder hat immer mehr Ideen, was er mit seinen Kreativität anfangen möchte: Bilder und Filme auf der eigenen Website oder bei Youtube platzieren, die Videos mit selbstgemachter Musik unterlegen, Plakate und Flugblätter designen und so weiter und so fort – nur die Zeit wird für den modernen Digitalnomaden immer knapper und wertvoller. Da will Apple helfen mit den neuesten Versionen von iLife und iWork, die unter dem Motto „Fast and Easy“ stehen.

Alles muss schnell gehen und alles muss leicht von der Hand gehen, ohne lange in Handbüchern und PDF-Manuals zu stöbern. Und dabei sollen natürlich die Resultate erstklassig und stylish aussehen – iLife und iWork 08 machen es möglich. iLife ist das Rundum-Sorglos-Paket für Fotos, Videos, DVD-Authoring, Musikproduktion und Website-Gestaltung, während iWork 08 sich um die ernsteren Aspekte des Lebens kümmert: Korrespondenz („Pages“) und Präsentationen („Keynote“), sowie ganz neu Tabellenkalkulation mit „Numbers“.

iLife 08 ist auf jedem neuen Mac vorinstalliert oder kann im Applestore oder beim Applehändler für CHF 109.– gekauft werden. iWork 08 muss in jedem Falle gekauft werden und kostet ebenfalls CHF 109.–. iWork kann mit den Microsoft-Formaten Word, Excel und Powerpoint problemlos umgehen (Lesen und Schreiben) und macht Microsoft-Office auf dem Mac weitgehend unnötig, solange man nicht ausgefeilte Formeln und Funktionen in Excel benötigt. Keynote ist Powerpoint ohnehin seit langem haushoch überlegen.

iLife 08
Die grösste Neuerung betrifft iMovie, das von Grund auf neu gestaltet worden ist und einen neuen, professionelleren Look erhalten hat. Auch das Icon wurde neu gestaltet und ist den Sternen in Hollywoods „Walk of Fame“ nachempfunden. Das Design ist in dunkelgrau, schwarz und silber gehalten und macht Eindruck. Die wichtigsten Neuerungen in Kürze:
Nur noch eine Video-Library – alle Videos sind zentral zugänglich, sortiert nach Events. Videos können blitzschnell durchgeschaut werden, indem man mit der Maus über sie fährt. Favorisierte Szenen können sofort mit der Maus markiert werden. Der Filmschnitt geht rasant vor sich aus, weil die die einzelnen Video-Szenen nur noch per Drag und Drop ins Schnittfenster gezogen werden. Titel, Uebergänge und Effekte werden in Echtzeit dargestellt, während man an ihnen arbeitet. Fertige Videos werden ganz einfach auf den iPod, das iPhone, Apple TV, auf die Web Gallery, oder YouTube transferiert.

iMovie 08

Die wichtigste Neuereung bei iPhoto betrifft ebenfalls die Gruppierung von Bildern nach Events, also nach zusammenhängenden Ereignissen, dabei wird jeweils eine Gruppe von Bildern durch ein einziges Bild repräsentiert. Anwender können ihre Maus einfach über einen Event bewegen, um alle dazugehörigen Bilder durchzublättern – sehr schön und praktisch, denn heute hat wohl jeder viel zu viele Bilder in seiner Library. Sehr praktisch auch die neue Funktion, dass man Bilder, die man nicht jedem Kollegen zeigen möchte, in der Library verstecken kann. Das Angebot an Büchern und Kalendern, die man aus iPhoto heraus erstellen kann, wurde stark erweitert. Für Mitglieder von .Mac führt Apple die .Mac Web Gallery ein. Die .Mac Web Gallery ist komplett in iPhoto ’08 und iMovie ’08 integriert und erlaubt es, Fotos und Movies mit wenigen Mausklicks im Web zu präsentieren.

Das neue iWeb verfügt über eine erweiterte Auswahl an professionell gestalteten Themen, die jederzeit ausgetauscht werden können, um mit neuen Designs zu experimentieren – auch nachdem die Website bereits publiziert wurde. Und nun kann man iWeb Websites endlich auch unter einer eigenen persönlichen Domain ablegen! Auch lassen sich nun Google-Adsense-Inserate und Google-Maps sehr einfach integrieren. In der .mac-Mitgliedschaft sind nun übrigens 10GB Speicherplatz inbegriffen.

Auch GarageBand hat einen Update erfahren: neu ist vor allem die schön gestaltete Magic-Funktion, mit der sich eine Begleitband aus vorerst neun Musikstilen zusammenstellen lässt – ideal zum Ueben für Sänger und Instrumentalisten. Ebenfalls neu ist die Unterstützung für 24-Bit Audio-Interfaces.

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iWork 08
Der neue Shooting-Star von Work 08 heisst Numbers und befreit die Mac-User von der Notwendigkeit, Excel zu kaufen, wenn man mit der Windows-Welt kommunizieren will oder muss. Numbers wäre nicht von Apple, wenn es nicht jede Menge neuer Funktionen und Vereinfachungen gegenüber Excel enthalten würde. Gebräuchliche Formeln und Funktionen können per Drag and Drop in jede Zelle gezogen werden, aktuell sind mehr als 150 Formeln zum Berechnen von Zahlen, Daten, Zeit, Finanzwerten oder Statistiken verfügbar. Durch interaktive Checkboxen und -Reiter lassen sich einfach verschiedene Szenarien ausprobieren und man gelangt sofort zu einem Ergebnis.

Besonders gut gefällt mir, dass zum Beispiel zur Summenbildung nicht kompliziert so etwas wie SUMME (F2-F9) eingeben werden muss, sondern einfach der Name der jeweiligen Spalte. Natürlich gibt es beeindruckende 2D- und 3D-Diagramme, die sich automatisch veränderten Werten anpassen und dann um Grafiken, Fotos oder Textkästen ergänzt werden können. Mit der interaktiven Druckausgabe kann man Dokumente leicht auf eine Seite anpassen oder Tabellen und Objekte über mehrere Seiten hinweg neu anordnen.

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Mit Pages arbeite ich schon länger gerne, es verfügt über alle notwendigen Funktionen und bleibt dennoch praktisch und übersichtlich. Bei Apple hat man nun gemerkt, dass die meisten Anwender nicht täglich tolle Broschüren oder Flugblätter gestalten, sondern meistens einfach Texte verfassen. Darum gibt‘s nun neu zwei verschiedene Arbeitsumgebungen: zum einen die textorientierte Umgebung für schnelles und einfaches Bearbeiten von Dokumenten und zum anderen die seitenlayoutorientierte Umgebung, die dem Anwender die Möglichkeit der Platzierung diverser Objekte im Dokument ermöglicht.

Pages verfügt über 140 Apple-spezifische Vorlagen zum einfachen Erstellen von Briefen, Berichten, Newslettern und Broschüren. Natürlich lassen sich eigene Designs als Templates abspeichern. Die neue textabhängige Formatleiste stellt dem Anwender genau die Werkzeuge zur Verfügung, die er in diesem Moment beim Bearbeiten des Textes, dem Erstellen einer Tabelle oder dem Nachkorrigieren eines Bildes benötigt. Gut auch die neue Änderungs- bzw. Korrekturverfolgung, die die Teamarbeit an einem einzelnen Dokument erleichtert.

Das Präsentationsprogramm Keynote bietet ab sofort mit Smart Builds die Möglichkeit, eigene Animationen zu erstellen, indem man Grafiken per Drag & Drop auf eine Folie zieht. Experimentierfreudige User haben die Möglichkeit, Bewegung, Drehung, Skalierung und Deckkraft zu kontrollieren. Zudem lassen sich mit der neuen Funktion ‚Instant Alpha‘ unerwünschte Hintergründe von Bildern und Grafiken entfernen. Keynote-Präsentationen lassen sich mit einer Tonspur versehen und als Videos exportieren und dann auf dem Web via Podcasting oder YouTube vorführen. Perfekt, um Schulungsvideos oder politische Agitation zu kreieren. Natürlich enthält die neue Version von Keynote wieder eine Kollektion von neuen Texteffekten, Übergängen und Themen.

Alles in allem: sehr gut gemacht, Apple! Die Firma hat auf die Wünsche der Anwender gehört, hat einmal mehr tolle neue Funktionen integriert, ohne dabei die Einfachheit und Direktheit in der täglichen Anwendung zu stören. Der Preis für die neuen Versionen ist sehr moderat, und iLife ist auf neuen Macs ohnehin schon vorinstalliert. Schlussfolgerung: weiterhin Apple-Aktien kaufen, denn mit einer solchen Update-Politik werden die Kurse weiter steigen.

Anmerkung: diesen Text habe ich für den „MUS-Falter“ der Macintosh Users Switzerland geschrieben.

Hurra für Mac OS X

Ich habe mir ein neues MacBook Pro gekauft. Gleich nach dem ersten Aufstarten fragte mich der Rechner, ob ich Daten von einem alten Mac transferieren möchte. Ich schloss mein altes Kistchen per Firewire an, war aber skeptisch, denn früher hatte so etwas noch nie funktioniert.

Doch siehe da, nach eineinhalb Stunden waren sämtliche Programme, Daten und Einstellungen auf meinem neuen Computer – so was von vollgeil!!! Gemäss früherer Erfahrungen hatte ich damit gerechnet, dass es zwei bis drei Wochen dauern würde, bis ich normal auf dem neuen Laptop arbeiten könnte. Doch ich konnte sofort lossurfen, meine emails abholen, sogar die FTP-Einstellungen in meinem betagten Golive waren alle da und funktionierten auf Anhieb! So macht die Computerei Spass.

Witziges kleines Detail: Beim ersten Erstellen des eigenen User-Accounts fragt OSX, ob man mit der eingebauten Kamera ein Bild von sich machen will. Der Bildschirm wird dann als Blitzlicht eingesetzt, sodass man selbst im Dunkeln fotografieren kann…

Steve Jobs plädiert für DRM-freie Musik-Downloads

In einem am 6. Februar 2007 auf der Apple-Website veröffentlichten Artikel plädiert Steve Jobs für DRM-freie Musik-Downloads.

Unter dem Titel „Thoughts on Music“ sinniert der Apple-Boss über die Entstehungsgeschichte von Digital Rights Management (DRM) und über zukünftige Möglichkeiten. Er erinnert daran, dass Apple von den grossen vier Musikfirmen Sony, BMG, Universal und EMI („Majors“ genannt) die Downloadrechte für iTunes und iPod nur erhalten habe, indem sich Apple zu einem wirkungsvollen DRM verpflichtet hat. Viele intelligente Menschen, schreibt Jobs, würden ständig versuchen, das DRM zu knacken, und es sei ein grosser Aufwand für die Firma, das DRM wirkungsvoll zu erhalten.

Jobs skizziert drei Möglichkeiten für die Zukunft:
1. Weiter so wie bisher. Jobs weist darauf hin, dass iPod-Nutzer nur gerade 3% ihrer iPods mit vom iTunes MusicStore heruntergeladener Musik gefüllt haben – der Rest kommt von gerippten CDs oder von freien Quellen. Somit sei es müssig, davon zu reden, dass iTunes-Nutzer mit Handschellen an Apple gefesselt seien. Die aktuelle DRM-Lösung funktioniere gut und könne weitergeführt werden.

2. Apple würde sein DRM-System FairPlay an andere Firmen lizenzieren, wie das viele DRM-Gegner unter dem Stichwort „Interoperabilität“ fordern. Das Problem liege darin, dass bei jedem gelungenen Hack ein Neu-Schreiben und eine Neu-Verteilung der gesamten iTunes- und iPod-Software notwendig sei. Der Aufwand sei schon jetzt sehr gross. Und wenn das alles von meheren weiteren Firmen gleichzeitig durchgeführt werden müsse, dann sei das nahzu unmöglich. Zudem sei es sehr schwierig, die DRM-Geheimnisse geheim zu halten, wenn viele Firmen und ihre Mitarbeiter involviert sind.

3. DRM abschaffen. Jobs weist darauf hin, dass heute nur gerade 10 Prozent der verkauften Musik über Downlaods abgesetzt werden. 90 Prozent der Musik wird nach wie vor über ungeschützte CDs verkauft. Weshalb DRM nicht gleich abschaffen? Jobs ist dafür und würde in diesem Falle einen neuen Boom für Musik-Downloads erwarten: „If anything, the technical expertise and overhead required to create, operate and update a DRM system has limited the number of participants selling DRM protected music. If such requirements were removed, the music industry might experience an influx of new companies willing to invest in innovative new stores and players. This can only be seen as a positive by the music companies.“

Hintergrund der überraschenden Jobs’schen Initiative sind wohl die Forderungen europäischer Parlamente, dass iTunes und der iPod Interoperabilität mit anderen Formaten und Abspielgeräten garantieren müssten. Jobs schiebt den schwarzen Peter weiter an die grossen Plattenfirmen, die ihr Repertoire für Apple nur geöffnet haben unter der Voraussetzung, dass ein möglichst scharfes DRM ihre Rechte schütze.