Das Schaltkreis-Konzert war geil

Vorgestern hatten wir unseren allerersten Live-Auftritt mit dem neuen multimedialen Live-Konzept von Schaltkreis Wassermann. Es freut mich sehr, dass wir ehrlichen Applaus ernten konnten, obwohl aus unserer Sicht einiges noch nicht perfekt gelaufen war: Auf der LED-Wand waren Rot und Blau vertauscht, was aber kaum jemand merkte. Der Sound auf der Bühne hatte zu viel Bass, wir hörten uns nicht gut. Und dann gab’s halt hin und wieder einen instrumentalen Patzer.

Schaltkreis Wassermann an der Informatica 08
Schaltkreis Wassermann an der Informatica 08

Aber dennoch, das Feeling kam rüber, das vielschichtige Zusammenspiel von vorproduziertem Playback, Live-Performance, Improvisation und bewegtem Bild mit schnellem rhythischem Schnitt zog viele Zuschauer in seinen Bann – das Konzept hat sich bewährt. Nach der Show gab’s viele Komplimente, „super“, „genial“, „voll abgefahren“ etc. Einer meinte, es sei eine Schande, dass wir nicht vor einem grossen Publikum spielen konnten. Aber macht nichts, das kommt noch, es war ja erst der Anfang.

Schaltkreis Wassermann an der Informatica 08
Schaltkreis Wassermann an der Informatica 08

Nun gilt es zu perfektionieren, zu schleifen an den Details, Routine zu gewinnen und das sich formierende Live-Team zu einem intuitiv funktionierenden Ganzen zu machen. Auch müssen wir geeignete Locations finden, das richtige Publikum und den passenden Rahmen für unsere Performance. Gerne würde ich auch ein paar vollständig improvisierte Stücke machen. Ein nächster Gig für November ist im Gespräch. Es ist spannend.

Schaltkreis Wassermann an der Informatica 08
Schaltkreis Wassermann an der Informatica 08

Auftritt von Schaltkreis Wassermann im Rahmen der Informatica08, Zürich Turbinenplatz, Freitag, der 29.8.08, 21.00h, Eintritt frei, veranstaltet von tweakfest.ch.
Vocals, Kaossilator: Stella Wassermann
Guitar-Synthesizer Roland VG-99, Vocoder und Korg R3 Synthesizer: PJ Wassermann
Audio-Operator: Sean Wassermann
Video-Operator: Pascal Müller
Equipment: Jan Greub
Fotos: Asti Hagenbach

Die Schaltkreis-Crew
Die Schaltkreis-Crew
Schaltkreis wird interviewt von Ringier Medien
Schaltkreis wird interviewt von Ringier Medien

Kopierfehler bei Audio-CDs

Bei den Mac Users Switzerland gibt es einige sehr interessante Mailing Lists, wo man sich gegenseitig mit Know-How aushilft. Christoph Mijnssen hat einen Text über Kopierfehler geschrieben, der vielloeicht auch ein grösseres Publikum interessiert…

Kopierfehler:
Die Audio-CD und die Daten-CD haben verschiedene Fehlerkorrektursysteme für 100%-ige Datenintegrität (beide basieren auf zusätzlich vorhandenen Informationen und Schlüsseln) sind aber auf verschiedene Prioritäten optimiert.

Die Audio-CD läuft traditionell mitsamt Fehlerkorrektur „realtime“ und wendet bei unkorrigierbaren Lesen-Fehlern eine zumeist (wirklich!) unhörbare Daten-Interpolation an, was dann aber per definitionem veränderte, fehlerhafte Daten bedeutet. Nur ganz selten steigt auch die Interpolation aus, dann knackt es, „hängt“ oder „schreddert“ der Laser.

Computerlaufwerke haben zwar eine optimierte Fehlerkorrektur, die auch bei sehr schnellen *Daten-CD*-Lesevorgängen einwandfrei funktioniert. Aber meines wissens können sie weder die Fehlerkorrektur-Daten einer *Audio-CD* verarbeiten, noch Interpolieren, was recht rasch zu hörbaren Datenfehlern führt – ohne dass eine Fehlermeldung erfolgt.

Fehlerkorrektur:
iTunes hat unter „Einstellungen->erweitert->Importieren-> die Option „Beim Lesen von Audio-CDs Fehlerkorrektur anwenden“. Das *sollte* unbedingt angeklickt sein. Mit dieser Funktion „bescheisst“ sich iTunes clever um die fehlende Audio-CD-Korrektur: Es liest dann (ähnlich ExactAudioCopy auf dem PC) jede Audio-Datei zweimal ein, vergleicht diese, und liest bei Abweichungen solange ein, bis mehrere Lesevorgänge identische Dateien erzeugen. Die Daten sind dann „ziemlich“ fehlerlos… Und das *ist* hörbar besser als ohne diese Korrektur!

Unter -> Importieren findet sich auch die Auswahl des Formates, in welchem gespeichert (du in die iTunes-Bibliothek aufgenommen wird). Zwischen WAV, AIFF und Apple lossless ist wie erwähnt die Konversion verlustfrei.

Archivierung:
D.h. also nur wenn Audiodaten auf *Daten*-CD gespeichert werden, ist die Archivierung problemlos, dann kann sie aber auf normalen CD-Spielern leider nicht gehört werden… Als Datei-Kopieraktion ist dabei eine 100%-ige Datenintegrität garantiert. Wenn man von solchen *unkomprimierten* Daten ab CD-Laufwerk einliest oder von der Harddisk auf Audio-CD brennt, ist die Kopie von den Daten her identisch mit dem Original.

Klangunterschiede:
Der Brennvorgang einer Audio-CD ergibt je nach Brenn-Speed, Laufwerk und Rohling Klangunterschiede, wobei bei den besten Rohlingen und Brennern die Kopie besser klingt als das Original… (weil die optische Codierung auf dem Rohling besser lesbar ist, und in der Abtastelektronik weniger „Unruhe“ entsteht, die letztlich unterschwellig auf die DA-Konversion durchschlägt). Im Prinzip klingt aus obigen Gründen ein harddisk-Laufwerk besser als ein CD-Laufwerk (beim Speicher- und Lesevorgang sind kleinere Ströme involviert) – und ein Flash-Medium nochmals besser.

Diese Klangunterschiede haben nichts mit Daten-Verlusten oder Kopierfehlern zu tun. Es gibt Klangunterschiede auch mit identischen Daten, weil die Ströme beim Lesevorgang die Präzision der Taktung beeinflussen (Jitter). Sehr gut sind z.B. Die Fujifilm CD-R for Digital Photo. In sämtlichen mir bekannten Untersuchungen über Datenfehler / Lesefehler bei Audio-CDs waren effektive Lesefehler (gleichbedeutend mit Interpolation) effektiv *sehr* selten, in der Gegend von alle paar Sekunden im schlimmsten Fall. Das erklärt auf keinen Fall Klangunterschiede z.B. Bei CD-Laufwerken u.ä., die konsistent, durchgehend und eigentlich unmittelbar erkennbar sind. Wo Klangunterschiede sind, müssen also keine Datenfehler vorliegen.

Dither:
Man nehme ein 1kHz-Signal bei -90dB in 24Bit und mische es mit einem leiser werdenden Rauschen, und hackt die Datei auf 16Bit (truncated). Dann hebt man das Signal sehr stark an. Man hört dann zuerst gut vernehmlich Rauschen, dann immer deutlicher einen sauberen 1kHz-Ton. Dann, mit schwindendem Rauschen beginnt der 1kHz zuerst leise, dann immer unerträglich zu Klirren. Das minime Rauschen (auch eines Vorverstärkers…!) hilft das Signal also perfekt zu linearisieren.

Nur mit extrem „guten“ Vorverstärkern (wenig Rauschen ist nicht gleichbedeutend mit gutem Klang) wird Dithering wirklich benötigt. Ein Rauschen mit mehr als -90 dB Abstand zu Peaks von 0dB ist durch eine ganze Aufnahmekette hindurch nicht ganz trivial zu erreichen. Und wo Dithering wegen des Eigenrauschens nicht von Nöten ist, sollte man es weglassen, denn dann kann es klanglich nachteilig sein.

Nur, geht das bei Logic leider nicht! Bei meinen Versuchen, haben sämtliche Dither- und nichtditherfunktion auf diesem letzten (LSB) Bit nicht sauber funktioniert (nett ausgedrückt).

„Flasche leer, ich habe fertig!“

ZOOM H4 Handy Recorder – wirklich sehr „handy“

Seit meiner Kindheit haben mich Tonaufnahmen fasziniert. Ich sparte mein Taschengeld und machte kleine Jobs, um mir mein erstes Philips-Tonbandgerät zu kaufen. Später, als ich bereits professionell im Audiobereich tätig war, hatte ich ein UHER für Aussenaufnahmen, dann vor etwa 20 Jahren einen Sony Profi-Walkman mit Audio-Cassetten und schliesslich ein portables DAT von TEAC. Nun konnte ich dem neuen ZOOM H4 nicht widerstehen…

Der H4 nimmt auf Flashcard auf – sehr praktisch, denn es gibt nun keine beweglichen Teile mehr in dem Aufnahmegerät, und dadurch fallen sowohl mechanischer Verschleiss als auch die Notwendigkeit der periodischen Reinigung weg. Das Teil ist klein und leicht und gleich mit zwei hochwertigen Mikrophonen bestückt. Dennoch können problemlos auch externe Mikrophone zum Einsatz kommen sowie auch beliebige Line-Quellen.

ZoomH4

Von der Audioqualität bin ich begeistert. Vor allem ambiente Klänge kommen sehr sauber und klar. Aber auch Sprachaufnahmen sind kein Problem. Ideal ist die einfache Ueberspielmöglichkeit zum Rechner – das Einstecken des USB-Kabels reicht aus, um die Verbindung herzustellen.

Die Menusteuerung ist etwas frickelig und inkonsequent für meinen Geschmack. Das Menu ruft man auf über einen Mini-Joystick auf der Frontseite, während danach alle Eingaben über einen kleinen „Jog Dial“ auf der Seite erfolgen. Für mich eine stetige Quelle von Fehleingaben.

Zu den Grundfunktionen kommen Möglichkeiten wie Compressor/Limiter, Autogain etc. hinzu. Diese habe ich noch nicht getestet, aber bei ZOOM gehe ich davon aus, dass sie brauchbar sind. Wenn möglich, habe ich aber lieber einen unkomprimierten Sound und bearbeite später im Studio nach.

Für Musiker gibt es allerlei interne Effekte und die Möglichkeit, neben der ursprünglichen Sterrospur zwei weiter Spuren nachträglich aufzunehmen – cool, auch wenn ich selber lieber auf meinem Macbook Pro mit Logic arbeite.

Alles in allem ein tolles kleines Gerät zu einem vernünftigen Preis!