Eingeschränkte Leistungs- und Lernfähigkeit bei Kiffern?

Im Jahr 2006 habe ich als Vertreter der Schweizer Cannabis-Legalisierungs-Initiative „Pro Jugendschutz“ an der TV-Diskussion „Zischtigsclub“ im Schweizer Fernsehen (TV SRF) teilgenommen. Es war ein harter Kampf, alleine gegen alle, aber ich habe mich recht wacker geschlagen, wie mir von verschiedener Seite attestiert wurde.

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Per Zufall habe ich letzthin ein altes Mail von damals gefunden, in dem ein mir vorher unbekannter Cannabis-Konsument seine Erfahrung betr. „Eingeschränkte Leistungs- und Lernfähigkeit bei Kiffern“ mitteilt:

….nun, ich war aber echt froh um deine Kommentare und Schilderungen, die ich meist sehr zutreffend fand (vor allem „si redä aifach Blödsinn“), und die einfach bitter nötig waren in dieser Sendung. Dafür wollt ich mich mal kurz bedanken 😉

Zum Thema „eingeschränkte Leistungs- und Lernfähigkeit..“ bei Kiffern: Ich habe mir in einer Phase, in der ich praktisch chronisch kiffte, mehrere Programmiersprachen beigebracht und einiges über Digital-Audio und Signal-Processing gelernt, und dann meine eigenen Software-Synthesizer und Effektgeräte entwickelt, in Form von VST-Plugins, in C++. Dies autodidaktisch, mit Eigenmotivation.
Nebenbei hat mir das einen (Traum)Job in der Musiksoftware-Branche eingebracht mit dem ich heute meine Brötchen verdiene, und ich glaube, das Kiffen hatte einen *sehr* anregenden Effekt auf mein kreatives, analytisches UND logisches Denkvermögen. Ja, ich finde man kann das sowieso nicht klar trennen, und beim Programmieren braucht man all diese 3 Arten des Denkens…’imagineering‘ 🙂 Und ich bin auch keinesfalls ein Genie oder ein Einzelfall. Es geht mir hier auch nicht ums Lobjubeln des Krauts, sondern einfach darum, dass man sowas auch einmal sagen müsste. So, das musste ich schnell loswerden.

Uebrigens: ich habe die Aufzeichnung der Zischtigsclub-Sendung als DVD-Daten. Bis jetzt habe ich es nicht geschafft, diese in einen Quicktime-Movie zu konvertieren. Falls mir jemand helfen könnte, würde ich den Film gerne auf YouTube hochladen.

Die grössten Schweizer Hits

Gestern waren Stella und ich als VIP-Gäste eingeladen beim Schweizer Fernsehen zum Finale von „Die grössten Schweizer Hits“. Zuvor hatten wir bereits mit MUH! / Matterhorn Project als Nominierte an einer der Sendungen teilgenommen.

Es hat mich und viele andere anwesende Musiker sehr gefreut, dass das Schweizer TV mit dieser gut gelungenen Sonntagabend-Serie die Schweizer Musik-Szene geehrt hat. Eine Wertschätzung war hier spürbar, die wir viele Jahre schmerzlich hatten vermissen müssen. Ich kann mich gut erinnern an die vielen fruchtlosen Diskussionen mit Radio- und Fernsehredaktoren, die früher einfach der Meinung waren, Schweizer Musik sei irgendwie minderwertig.

Davon war nun gar nichts mehr zu spüren. Im Gegenteil, es war schon fast verblüffend zu sehen, wie stilistisch breitgefächert die Szene daherkommt und wie professionell die Qualität praktisch durchgehend war. Zudem herrschte unter den Musikern ein familiärer Geist über alle Stilrichtungen hinweg. Und es hat einfach Spass gemacht, im Publikum zu sitzen und sich die Highlights der CH-Szene servieren zu lassen.

Ein grosses Danke an die Redaktion unter Toni Wachter, an das witzige Moderatoren-Team Sven Epiney, Francine Jordi, Beni Thurnheer und Roman Kilchsperger sowie an alle, die hinter den Kulissen mitgewirkt haben!

Persönlich hat es uns sehr gefreut, dass einige jüngere Musiker, zB Schwegi aus Baschis Band, sich uns gegenüber als Fans von MUH! geoutet haben. Für viele war MUH! in der Kindheit offenbar ein prägendes Erlebnis gewesen. Wir sind gespannt, wie die heutigen Kids auf unseren MOO! Remix 08 reagieren werden…

Matterhorn Project an der After-Show-Party bei TV DRS
Matterhorn Project an der After-Show-Party bei TV DRS
Foto: Bruno Torricelli