Wird Musik gratis sein?

In der Wochenendbeilage Das Magazin der Schweizer Tageszeitungen Tages-Anzeiger, Basler Zeitung, Berner Zeitung und Solothurner Tagblatt ist ein Artikel unter dem Titel Musik wird gratis sein, oder sie wird nicht sein erschienen. Darin rührt Autor Bänz Friedli ein wirres Süppchen aus allerlei Industrienachrichten an. Ich habe mich genervt und musste einen Leserbrief schreiben.

Mein Leserbrief:
Bänz Friedli macht einen unsinnigen Wirrwarr aus den diametral entgegengesetzten Interessen der Musiker und denen der Musikindustrie. Letztere hat in den vergangenen Jahrzehnten eine monopolistische Situation geschaffen, dank derer sie mit grösster Selbstverständlichkeit den Löwenanteil der Musikgelder für sich selbst abzweigen konnte. Konkret: die Industrie kassiert Milliarden, ein paar Stars und Superstars kassieren Millionen, und für die grosse Masse der Musiker bleiben Brosamen.
Dass durch das Internet die multinationale Musikindustrie nun auf dem Müllhaufen der Geschichte landen wird, kann kaum ein Musiker bedauern. Im iTunes-Musicstore der Firma Apple erhalten Musiker nun erstmals den grössten Anteil der eingenommenen Gelder, jedenfalls wenn sie ohne Plattenfirma zu iTunes gehen. Dank neuen Vertriebs-Plattformen wie phontastic.ch, migusto.de und cdbaby.com hat jeder Musiker heute die Chance, direkt zu seinem Publikum zu gelangen. Daraus abzuleiten, dass Musiker ihre Musik verschenken sollen, ist totaler Unsinn. Herr Friedli selber möchte wohl kaum ohne Honorar arbeiten.

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